Neue Lesereihe der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft in Breslau

Die Lesereihe „Vertrieben. Breslauer Schicksale“ präsentiert Ihnen außergewöhnliche Werke der Literatur, die das Schicksal von deutschen, polnischen und jüdischen Vertriebenen während und nach dem Zweiten Weltkrieg beschreiben. Im Zentrum des Geschehens steht dabei u.a. die Stadt Breslau, die für ihre Bewohner zur verlorenen oder zur neuen Heimat wird.

17.01.2019/ 18 Uhr/ Oppenheim-Haus: Autorentreffen mit Ulrike Draesner
Ulrike Draesner, 1962 in München geboren, gilt als eine der wichtigsten deutschsprachigen Autorinnen. Für ihre Gedichte und Romane wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
In „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ kreuzt sie Lebenswege der schlesischen Grolmanns mit dem Schicksal einer aus Ostpolen nach Wrocław vertriebenen Familie. Vier Generationen kommen zu Wort. Die Geschichten der Grolmanns und der Nienaltowskis werden zum Spiegel von hundert Jahren mitteleuropäischer Geschichte.

19.02.2019/ 18 Uhr/ Oppenheim-Haus: Die Tagebücher Willy Cohns (Vortrag)
Willy Cohn war ein Historiker, Publizist und Pädagoge aus Breslau. Er erlebte den Exodus vieler Breslauer Juden, die Schrecken der Reichspogromnacht 1938 und die Verzweiflung der verbliebenen Juden. Cohn und seine Familie waren davon selbst betroffen, bis hin zu ihrer Deportation und Ermordung.
In „Kein Recht, nirgends“ sind Cohns Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1933-1941 versammelt. Diesem einzigartigen Erlebnisbericht widmet sich der Berliner Literaturwissenschaftler und Autor Lothar Quinkenstein in seinem Vortrag.

25.03.2019/ 18 Uhr/ Oppenheim-Haus: Autorentreffen mit Christoph Hein
Christoph Hein wurde am 8. April 1944 in Heinzendorf/Schlesien geboren. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren.
In „Landnahme“ erzählt Christoph Hein die Lebensgeschichte Bernhard Habers. Bernhard ist zehn, als er 1950 mit seinen Eltern aus Breslau in eine sächsische Kleinstadt kommt, wo man Vertriebene und Ausgebombte lieber heute als morgen wieder abreisen sähe. Es ist der Lebenslauf eines Außenseiters in der Provinz, der den Verlauf deutscher Geschichte vom zweiten Weltkrieg bis zur Jahrtausendwende exemplarisch spiegelt.

Die Veranstaltungen werden ins Polnische übersetzt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter: leduck@ifa.de wird gebeten.