Am 4. Juni 2021 im Kino Nowe Horyzonty in Breslau beginnt die Deutsche Filmwoche 2020/21, die polenweit größte Filmreihe, die das neueste Kino unseres westlichen Nachbarn präsentiert und unterschiedliche Genres und Themen tangiert, die die deutschen Filmemacher interessieren und u.a. wichtige soziale Probleme, die Frage der Bewältigung der schwierigen vergangenen und jüngeren Geschichte ansprechen, und die auf persönlichen Erfahrungen ihrer Schöpfer basieren, die sehr häufig aus unterschiedlichen Kulturwelten und gesellschaftlichen Systemen stammen.
Im Rahmen der diesjährigen Filmwoche zeigen wir Ihnen zwei Filme aus dem Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlinale: Undine von Christian Petzold, mit der mit dem Silbernen Bären ausgezeichneten Paula Beer und Berlin Alexanderplatz, die zeitgenössische Verfilmung des Romans von Alfred Döblin, einen Film von Burhan Qurbani, einem Regisseur mit afghanischen Wurzeln. Nach einem anderen Werk, einem Klassiker der deutschen Literatur, griff Christan Schwochow. Seine Deutschstunde ist zwar in der Realität der Lebzeiten des Buchautors, Sigmund Lenz, angesetzt, aber die Themenstellung – die Verwicklung der Kunst und der Politik – hat nichts an ihrer Aktualität verloren.
Von der Zeit und deren Relativität erzählt hingegen der Film der deutsch-japanischen Regisseurin, Mariko Minoguchi Mein Ende. Dein Anfang. Der türkische Filmemacher, Hüseyin Tabak, stellt in seinem Film Gipsy Queen die Geschichte einer Roma-Frau, der ehemaligen Box-Meisterin vor, die im heutigen Hamburg ums Überleben kämpft. Große Politik und die darin verborgenen Geheimnisse sind hingegen das Thema des Films Curveball von Johannes Naber. Der Regisseur rekonstruiert darin die Suche nach biologischer Waffe im Irak – und der Einsatz dieser Waffe kann Folgen auslösen, die beunruhigend denen der Infizierung mit dem Coronavirus ähneln. Jan-Ole Gerster thematisiert in seinem Filmdrama Lara die Beziehungen zwischen einer Mutter und ihrem erwachsen werdenden Sohn, der gerade am Anfang seiner Karriere als Pianist und Komponist steht.
Das Programm der Filmwoche enthält ebenfalls ein Dokument. In diesem Jahr ist es ein Film von Bettina Böhler, der dem vor 10 Jahren verstorbenen, herausragenden Künstler und Regisseur, Christoph Schlingensief gewidmet ist.
Mehr Informationen zum Programm und Karten auf der Seite des Kinos: https://t1p.de/0ky6