Seit 1989 hat Polen ein Wirtschaftswunder erlebt, welches nur mit wenigen anderen internationalen Erfolgsgeschichten gleichzusetzen ist. Die polnische Wirtschaft ist eine der größten Erfolge innerhalb Europas. Polens Wirtschaft ist innerhalb der letzten 30 Jahre sogar schneller gewachsen als die Wirtschaft der asiatischen Tigerstaaten. Selbst Südkorea, Singapur und Taiwan konnten nicht mit einem so rasanten Wachstum aufwarten.
Dabei hatte Polen von Beginn an eine sehr schlechte Ausgangsposition. Denn für den Großteil seiner mehr als 1.000-Jährigen Geschichte war Polen ein wirtschaftlicher Zwerg am Rande der Europäischen Wirtschaftsriesen. Das führte dazu, dass man in Polen zu Beginn der 1990er Jahre weniger verdiente als in der Ukraine, in Surinam oder in Gabun. Die Wirtschaft Polens sah zu diesem Zeitpunkt mehr als trostlos aus.
Seitdem hat es Polen geschafft, dass BIP pro Einwohner um 150 % zu erhöhen. So viel wie kein anderes Land im selben Zeitraum. Die Tschechische Republik und Ungarn bleiben zum Beispiel weit hinter dem Wirtschaftswachstum Polens zurück. Hinzu kommt, dass Gehälter in Polen seit 2018 bereits zwei Drittel des durchschnittlichen Gehalts der EU erreicht haben. Wenn man sich überlegt, wo Polen vor 30 Jahren starten musste, ist dies ein unglaublicher Erfolg.
Wie hat Polen das geschafft?
Dabei hat Polen keine natürlichen Ressourcen wie andere Staaten in Europa. Es handelt sich in Polen also um ein reales Wachstum. Der Hauptgrund für das polnische Wirtschaftswunder sind die wirtschaftlichen Reformen der Jahre 1990/91. Hier wurden die Grundlagen für Bildung, Privatisierungen und ausländische Schuldentilgung gelegt.
Zum wirtschaftlichen Erfolg Polens kommt noch hinzu – und dies ist gleichzeitig vielleicht auch einer der Hauptgründe für das Wachstum –, dass sich in Polen im Vergleich zu anderen mittel-und osteuropäischen Ländern keine Oligarchen herausgebildet haben. Einen weiteren Vorteil, den Polen im Vergleich zu anderen Staaten des Warschauer Pakts während der letzten 30 Jahre hatte, ist die Tatsache, dass das Land immer in guten politischen Händen war. Polen hatte in den letzten 30 Jahren zwar 17 verschiedene Regierungen, aber jede dieser Regierungen hatte fähige Politiker, die in der Lage waren, Polen voran zu bringen. Finanzminister sollten hier besonders erwähnt werden. Ihre Ausbildungen genossen die meisten polnischen Minister der letzten Jahrzehnte übrigens in Westeuropa.
Die polnische Infrastruktur ist ein gutes Beispiel dafür, wie in den vergangenen 30 Jahren in Polen die richtigen Entscheidungen für die einheimische Wirtschaft getroffen wurden. Breitband- und Internetzugang sind in Polen weiter verbreitet als in Deutschland. Und die Kosten dafür sind niedriger. Dies ist gleichzeitig eine gute Chance für Investoren, denn bereits kleine Investitionen können große Gewinne bringen. Und die landesweite Internet-Abdeckung sorgt dafür, dass man mit Onvista Webtrading immer und überall in das eigene Land investieren kann.
Und der letzte Grund für das rasante Wirtschaftswachstum Polens ist die Politik des Offenen Markts. Polens Erfolge sind ein Musterbeispiel für die Vorteile, die die EU mit sich bringt. Die deutschen Exporte nach Polen sind momentan zum Beispiel zweimal so hoch wie die Exporte nach Russland.
Auf dem Weg in die Zukunft hat Polen sicherlich mit einigen Faktoren zu kämpfen. Darunter die alternde Gesellschaft und wenige Investitionen aus dem Ausland. Aber vor allem einen Niedergang der EU würde Polen wohl kaum verkraften. Daher bleibt es nur zu hoffen, dass sowohl die EU an sich als auch die EU und Polen in den kommenden Jahren weiterhin zusammenwachsen.
Polen-heute.de 17.05.2019